Tumorangiogenese

Angiogenese spielt sowohl in Entwicklung und Wachstum des gesunden Organismus als auch in der Pathophysiologie vieler Erkrankungen eine zentrale Rolle. Nach operativen Eingriffen ist  eine suffiziente Angiogenese essenziell für die schnelle und effektive Heilung von chirurgischen Nahtverbindungen wie Darm- oder Gefäßanastomosen und der Abheilung von großen subkutanen Wundflächen. Ein großer Anteil chirurgischer Komplikationen wie Anastomoseninsuffizienzen und Wundheilungsstörungen ist zum Teil auf ein vorbestehendes dysfunktionales Gefäßsystem (Arteriosklerose, Arterielle Hypertonie, pAVK) und/oder eine insuffiziente Neoangiogenese zurückzuführen. Zudem ist Angiogenese ein obligater Bestandteil des Wachstums maligner Tumore.

Erst durch den Anschluss an das Gefäßsystem des betroffenen Organs wird ein exponentielles Tumorwachstum und eine hämatogene Metastasierung möglich. Somit stellen Pathologien des Gefäßsystems und der  Angiogenese eine wichtige Ursache für die Morbidität und Mortalität alter Menschen mit chirurgischen, malignen Krankheitsbildern und nach operativen Eingriffen dar.

Priv.-Doz. Dr. Schiffmann hat im Rahmen seiner Doktorarbeit Methoden zur Charakterisierung von strukturellen und funktionellen Eigenschaften von Tumorgefäßen entwickelt. Diese Methoden bilden die Grundlage für weitere experimentelle Projekte. Das langfristige Ziel soll die Etablierung einer interdisziplinären Forschungsgruppe sein, die die Rolle der Angiogenese und dem dazugehörigen Tumor Microenvironment

a) in der multimodalen Therapie gastrointestinaler Krebserkrankungen und
b) möglicher chirurgischer Komplikationen erforscht.

Nach oben scrollen