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Minimalinvasive Chirurgie - Schlüssellochchirurgie
Bei der minimalinvasiven Chirurgie (MIC) werden über winzige Schnitte feine Operationsinstrumente und eine Kamera in die Bauchhöhle oder den Brustkorb eingebracht, welche von außen durch die Operateure bedient werden. Das Operationsgebiet wird über die Kamera stark vergrößert auf Bildschirme übertragen, so dass eine größere Eröffnung der Körperhöhle nicht erforderlich ist.
In vielen Studien konnten Vorteile der minimalinvasiven Chirurgie für die operierten Kinder gezeigt werden. Die schonende Zugangsart bedingt weniger Schmerzen nach der Operation, die Patienten zeigen häufig eine rascherer Genesung und sind frühzeitig wieder mobil. Nach Bauchoperationen gelingt der Kostaufbau zumeist schneller, so dass sich insgesamt in der Regel ein kürzerer Krankenhausaufenthalt ergibt. Nebenbei bleiben postoperativ lediglich kleine Narben zurück, die auch nur selten zu Wundheilungsstörungen neigen.
Minimalinvasive Operationstechniken bei Blinddarmentzüdung, Erkrankungen der Gallenblase oder Refluxerkrankungen der Speiseröhre sind genauso wie der Einsatz zur Diagnostik von Erkrankungen der Bauchhöhle auch im Kindesalter heutzutage Standard. Als ein besonderer Schwerpunkt für minimalinvasive Kinderchirurgie mit ausgewiesener Expertise werden an der Universitätsklinik Köln darüber hinaus minimalinvasive Operationstechniken bei angeborenen Fehlbildungen der Speiseröhre oder des Darmes (z.B. Ösophagusatresie, Duodenalatresie, Analatresie) oder auch im Brustkorb bei Fehlbildungen der Lunge oder des Zwerchfells (z.B. Lungensequester, zystische Lungenveränderungen, CPAM, Zwerchfellhernie) regelmäßig angewendet. Selbst bei akuten Erkrankungen der Bauchhöhle des Früh- und Neugeborenen können diese gewebeschonenden Verfahren erfolgreich eingesetzt werden. Ein weiterer wesentlicher Einsatzbereich sind angeborene Veränderungen der Niere und Harnwege wie z.B. die Nierenbeckenabgangsstenose oder der vesikoureterale Reflux, bei denen minimalinvasive Methoden teilweise deutliche Vorteile gegenüber den konventionellen Schnittoperationen aufweisen.Generelle Ausschlusskriterien für minimalinvasive Operationsverfahren, die teilweise auch heutzutage noch angeführt werden wie z.B. Voroperationen, Infektionen, Störungen der Blutgerinnung oder Einschränkungen von Herz- oder Lungenfunktion, gibt es nach aktuellem Stand der Wissenschaft eigentlich nicht.
Selbstverständlich erstellen wir jedoch individuell für jeden einzelnen Patienten gemeinsam mit den Kollegen der Kinderanästhesie sowie der spezialisierten pädiatrischen Fachdisziplinen in Absprache mit den Eltern ein optimales Therapiekonzept und prüfen, welche Verfahren sinnvoll möglich sind und dabei sicher eingesetzt werden können.