Gut- und bösartige Erkrankungen der Gallengänge und Gallenblase

Hypertrophieinduktion durch das ALPPS Operationsverfahren, oben vor der Größenzunahme des linkslateralen Leberlappen (gelb), unten nach erfolgter Größenzunahme. Grafik: Uniklinik Köln

Bei Tumoren der Gallenblase (Gallenblasenkrebs) oder der Gallenwege (Klatskintumor) ist meist die Entfernung größerer Teile der Leber notwendig. Nur so kann der Tumor vollständig entfernt werden. Wenn der Rest der Leber gesund ist, können bis zu zwei Drittel der Leber entfernt werden, da die Leber als einziges Organ im Körper wieder auf die ursprüngliche Größe nachwachsen kann.

Gerade die Therapie von Klatskintumoren erfordert daher eine reibungslose interdisziplinäre Zusammenarbeit. Im Rahmen der Vorbehandlung werden durch endoskopische Verfahren Stents zur Entlastung von zu erhaltenden Lebersegmenten eingebracht. Da die Operation von Klatskintumoren meist nur durch ausgedehnte Leberresektionen möglich ist, kann präoperativ durch die Radiologen eine Pfortaderembolisation durchgeführt werden, die zu einer Volumenzunahme (Hypertrophie) der verbleibenden Leber führt. Damit ist eine ausreichende Leberfunktion nach der Operation gewährleistet.

Bei großen Lebertumoren wenden wir auch moderne Verfahren wie die sogenannte „Associating Liver Partition and Portal vein Ligation for Staged hepatectomy“ (ALPPS) zur  Induktion einer Volumenhypertropie an (Abbildung).

Um eine internationale Datenerfassung und somit wissenschaftliche Evaluierung, sowie eine Qualitätskontrolle zu gewährleisten, ist unsere Klink Mitglied von internationalen wissenschaftlichen Netzwerken, die die Behandlung von Gallengangskarzinomen und die Anwendung des ALPPS-Verfahrens betreffen.