PANCALYZE-Studie

Kontakt

Priv.-Doz. Dr. Felix Popp
E-Mail felix.popp@uk-koeln.de

Um in Zukunft jedem Patienten eine individuelle Therapie anbieten zu können, forschen wir auch auf dem Gebiet „Bauchspeicheldrüsenkrebs“. Wir führen eine große klinische Studie durch - die sogenannte „PANCALYZE-Studie“ - an der sich deutschlandweit Kliniken beteiligen. Wir sammeln Gewebeproben von Patienten, denen im Rahmen der Therapie ein Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt wurde. Durch Untersuchung dieser Proben möchten wir wichtige neue Erkenntnisse gewinnen, um später den weiteren Krankheitsverlauf von Patienten individuell vorhersagen zu können. Ziel ist es, in Zukunft eine personalisierte Therapie zu entwickeln, die für jeden Patienten maßgeschneidert wird.

Im Rahmen der Therapie wird bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs ein Teil der Bauchspeicheldrüse operativ entfernt. Das entnommene Gewebe wird vom Pathologen untersucht, damit genau bestimmt werden kann, wie weit der Tumor fortgeschritten ist. Die Gewebereste werden normalerweise entsorgt. Wir möchten gerne diese „Gewebereste“ für die medizinische Forschung in einer Biobank der Uniklinik Köln aufheben und weitere Untersuchungen durchführen. Im Rahmen der PANCALYZE-Studie wird das Gewebe auf bestimmte „Biomarker“ untersucht. Weiterhin erfassen wir den weiteren Krankheitsverlauf der Patienten. Die Ergebnisse der Biomarkeruntersuchung werden mit dem weiteren Krankheitsverlauf in Beziehung gebracht. Es soll herausgefunden werden, ob bestimmte Biomarker auf einen besonders schweren oder besonders milden Krankheitsverlauf hinweisen. In Zukunft könnten dann mit Hilfe der Biomarker direkt nach der Operation wichtige Therapieentscheidungen getroffen werden. Patienten, bei denen ein besonders milder Verlauf erwartet wird, benötigen möglicherweise eine andere Therapie als solche mit einem besonders schweren Krankheitsverlauf.

FAQ zur PANCALYZE-Studie

Woher kommt der Name PANCALYZE?

Der Name PANCALYZE setzt sich aus den zwei Wörtern PANCREAS und ANALYZE (englisch: analysieren) zusammen und beschreibt das Forschungsvorhaben: Analyse von Pankreasgewebe.

Was ist eine Biobank und zu welchem Zweck baut die Uniklinik Köln eine Biobank auf?

Eine Biobank ist im Prinzip nichts anderes als ein großes Tiefkühlfach, in dem Biomaterialien wie z.B. Gewebeproben und Blutproben aufbewahrt werden. Diese Proben werden dann im Rahmen der medizinischen Forschung genauer untersucht. Ziel ist es, neue Erkenntnisse über Erkrankungen zu gewinnen und deren Therapie individuell für jeden Patienten in Zukunft zu verbessern. Im Rahmen der PANCALYZE-Studie forscht die Uniklinik Köln an der Bauchspeicheldrüse.

Um welche Art von Biomaterialien und Daten handelt es sich und sind damit Risiken verbunden?

Zur Therapie Ihrer Erkrankung muss das bösartig veränderte Gewebe operativ entfernt werden. Für die anschließende feingewebliche Untersuchung sind nur kleine Mengen des entfernten Gewebes notwendig. Die Gewebereste werden danach normalerweise entsorgt. Die Uniklinik Köln sammelt diese „Gewebereste“ im Rahmen der medizinischen Forschung. Da es sich lediglich um eine „Resteverwertung“ handelt, gibt es kein zusätzliches gesundheitliches Risiko für teilnehmende Patienten.

Sehr wichtig für die Auswertung der Untersuchungen an Biomaterialien sind die Befunde, die Verläufe und die Behandlungen der Erkrankung. Ohne diese medizinischen Daten wären die Untersuchungen am Tumor nutzlos. Daher werden medizinischen Daten in der Uniklinik Köln gespeichert und können auch nur durch berechtigte Personen eingesehen werden.

Wie werden die Biomaterialien und persönlichen Daten verwendet?

Die zur Verfügung gestellten Biomaterialien und Daten werden ausschließlich für die Erforschung von Erkrankungen an der Bauchspeicheldrüse verwendet. Neben einer genauen Strukturanalyse der Proben werden auch genetische Untersuchungen durchgeführt, die wichtige Erkenntnisse für die Erforschung der Erkrankung liefern könnten. In den Auswertungen schauen wir uns dann die Untersuchungsergebnisse und den Verlauf der Erkrankung genau an. Wenn möglichst viele Patienten Ihre Proben und Daten zur Verfügung stellen, können wir wichtige neue Erkenntnisse gewinnen, die in Zukunft die Therapie der Erkrankung verbessern könnten. Diese werden veröffentlicht, um sie anderen Wissenschaftlern und Ärzten zugänglich zu machen. Dabei werden persönliche Daten geheim gehalten. 

Erfolgt eine erneute Kontaktaufnahme mit den Patienten?

Für die Auswertung der Untersuchungen ist der weitere Krankheitsverlauf von entscheidender Bedeutung. Daher ist es notwendig, dass wir von dem Verlauf der Erkrankung erfahren. Wir werden hauptsächlich mit den behandelnden Ärzten in Kontakt treten. Falls es dann noch Unklarheiten geben sollte, würden wir Patienten auch gerne anrufen.

Welcher Nutzen ergibt sich für Patienten persönlich bzw. welcher Nutzen ergibt sich für unsere Gesellschaft?

Persönlich können Patienten für Ihre Gesundheit keinen unmittelbaren Vorteil oder Nutzen aus der Spende der Proben und Daten erwarten.

Durch die Einwilligung können Patienten sich aber aktiv am medizinischen Fortschritt beteiligen. Durch die Erforschung des Bauchspeicheldrüsenkrebses könnten Patienten möglicherweise in Zukunft von einer Verbesserung der Therapie profitieren.

Erhalten Patienten durch ihre Einwilligung einen finanziellen Vorteil?

Nein, für die Überlassung der Biomaterialien und Daten erhalten Patienten kein Entgelt. Es entstehen aber auch keine zusätzlichen Kosten.

Erzielt die Uniklinik Köln einen kommerziellen Nutzen aus der Biobank?

Nein, die Uniklinik Köln erzielt keinen kommerziellen Nutzen aus der Biobank. Die Untersuchungen dienen ausschließlich der medizinischen Forschung und dem medizinischen Fortschritt.