Nierenlebendspende

Die erste erfolgreiche Nierentransplantation wurde 1954 nach einer Nierenlebendspende durchgeführt, bei der ein Zwilling für seinen Bruder gespendet hat. Diese Niere arbeitete viele Jahre im Körper des Empfängers. Der Spender führte ebenfalls ein langes, gesundes Leben. Heute hat sich in diesem Bereich viel weiter entwickelt, nahezu jeder kann nun für einen ihm emotional nahestehenden Menschen eine Niere spenden – unabhängig von Blutgruppe (AB0-inkompatibele Nierenlebendspende) oder Alter.

Priv.-Doz. Dr.--Thomas-Michael
Priv.-Doz. Dr. Michael Thomas

Chirurgischer Leiter der Zytoreduktiven Chirurgie und HIPEC

Leiter der Sprechstunde Nierenlebendspender-Nachsorge

Gebäude 8a, Ebene 0, Chirurgische Poliklinik, Raum 176/178

Anmeldung: Ulla Schiffer-Oberländer
telephone icon +49 221 478-5464
Volumetrie zur Bestimmung der verbleibenden Nierenfunktion beim Spender
Volumetrie zur Bestimmung der verbleibenden Nierenfunktion beim Spender

Die Lebendspende hat viele Vorteile: Die Transplantation kann geplant und somit dem Empfänger in vielen Fälle die Dialyse erspart werden. Für Patienten die bereits dialysepflichtig sind, kann die Wartezeit auf ein passendes Organ drastisch verkürzt werden. Die Funktionszeit eines Nierentransplantats nach Lebendspende ist deutlich länger im Vergleich zu einer sogenannten „Verstorbenenspende“.

Die Nierenlebendspende ist ein klinischer und wissenschaftlicher Schwerpunkt in der Transplantationschirurgie der Uniklinik. Hier nimmt Köln eine herausragende Stellung in Deutschland ein, kann auf viel Erfahrung, hervorragende Ergebnisse zurückblicken und auf wissenschaftliche Publikationen von internationalem Stellenwert verweisen. Die in Köln angewandte HARP-Operationstechnik (hand-assistierte retroperitoneoskopische Spendernephrektomie) nutz den natürlichen Raum als Operations-Gebiet (das Retroperitoneum) in dem sich nur die Niere und keine anderen Organe befinden - und dies über eine minimal-invasive Technik (Schlüsselloch-OP), bei der am Ende der Operation die Niere über einen kleinen Schnitt über dem Schambein geborgen wird. Die Bauchhöhle wird bei dieser Art des Eingriffs nicht eröffnet. Univ.-Prof. Dr. Dirk Stippel ist einer der Transplantationschirurgen, der diese OP-Technik im Rahmen eines internationalen Operationskurses der ESOT (European Society for Organ Transplantation) unterrichtet und an junge Transplantationschirurgen weitergibt. Lebendspende ist Vertrauenssache - daher hat für uns die maximale Sicherheit für Spender und Empfänger immer die höchste Priorität.

Weitere Informationen zum Thema Nierenlebendspende finden Sie auf der Seite des Transplantationszentrum Köln.